edition lumière
Lilo LinkeTage der Unrast. Von Berlin ins Exil: ein deutsches Mädchenleben 1914-1933
Band 2 der Reihe "Exil - Forschungen und Texte", hrausgegeben von H�l�ne Roussel
Lilo Linke, 1906 in Berlin geboren, ist als bedeutende Schriftstellerin,
Journalistin und Reporterin im englischen Sprachraum und in
Lateinamerika hoch geschätzt, als deutsche Emigrantin in ihrer
Heimat jedoch nahezu vergessen.
Aus dem kleinbürgerlich-nationalistischen Milieu ihrer Familie
emanzipiert sie sich, lernt die Wandervogelbewegung kennen und wird 1925
– wie Inge Meysel – Mitglied der Berliner Jungdemokraten und
der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). 1930 wendet sie sich der
Radikaldemokratischen Partei zu, 1932 tritt sie der SPD bei. 1933
verläßt sie ihre Heimat und emigriert nach England, wo ihr
die Schriftstellerin Margareth Storm Jameson behilflich ist. Der Erfolg
ihres autobiographischen Schlüsselromans „Restless
flags“ und ihre englische Übersetzung von Wolfgang Langhoffs
Buch „Die Moorsoldaten“ machen sie innerhalb des politischen
und literarischen Exils in London bekannt. Hier entsteht ihre
lebenslange Freundschaft mit Robert Neumann, der sie als „eine der
redlichsten, eine der erfreulichsten Erscheinungen dieser
Emigration“ charakterisiert. 1938 wird sie in den britischen
P.E.N.-Club aufgenommen. 1940 wird Ecuador zur neuen Heimat, in der sie
sich als Journalistin und in Alphabetisierungskampagnen sozial
engagiert.
Lilo Linkes Schilderung liegt hier sieben Jahrzehnte nach ihrem
Erscheinen erstmals in deutscher Sprache vor. Sie läßt
erkennen, weshalb die erste Republik auf deutschem Boden scheiterte. Mit
dem Blick eines noch fast ganz unpolitischen Mädchens erlebt der
Leser Krieg und Novemberrevolution, die Jahre der Inflation und den
Aufstieg der Nationalsozialisten.
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