Klaus-Dieter Herbst, Werner Greiling (Hg.)
Schreibkalender und ihre Autoren in Mittel-, Ost- und Ostmitteleuropa (1540–1850)
Band 124 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel
Titel:
Klaus-Dieter Herbst, Werner Greiling (Hg.):
Schreibkalender und ihre Autoren in Mittel-, Ost- und Ostmitteleuropa (1540–1850)
572 S. - 84 Farbabbildungen
ISBN:
978-3-943245-91-2
Preis:
EUR 54,80
Dieser Band versammelt 25 Aufsätze über Schreibkalender und ihre Autoren in Mittel-, Ost- und Ostmitteleuropa aus der Zeit zwischen 1540 und 1850. Dabei handelt es sich um eine Fortführung des 2012 erschienenen Werks über den „Schreibkalender der Frühen Neuzeit mit seinen Text- und Bildbeigaben“. Die jetzt vorgelegte Publikation geht im Wesentlichen auf die Vorträge einer Tagung in Jena im Mai 2017 zurück. Deren Anliegen, die kulturhistorische Bedeutung der Schreibkalender im gesamten ehemals deutschsprachigen Kulturraum sowie die geistesgeschichtliche Ausstrahlung einzelner Kalenderreihen über den regionalen Wirkungsraum eines Kalendermachers hinaus zu hinterfragen, konnte durch die Teilnahme zahlreicher ausländischer Wissenschaftler (18 von 27) erreicht werden.
Die Druckorte der betrachteten Kalender reichen von Reval (Tallinn), Riga, Königsberg, Danzig und Thorn über Rostock, Hamburg, Leipzig, Erfurt, Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Colmar, Bern, Zürich, Basel, Wien, Prag und Breslau bis nach Tyrnau, Leutschau, Ofen (Buda) und Hermannstadt. Auf der Grundlage neuer Forschungsergebnisse wird mit dem Band eine vergleichende Betrachtung der in den verschiedenen deutschsprachigen Ländern publizierten Kalendersorten begonnen. Der Vergleich konzentriert sich zum einen auf die den großen Schreibkalendern (d. h. den Quartkalendern) beigegebenen weltlichen Texte. Das betrifft etwa die Zweitverwertung von Zeitungsmeldungen und Beschreibungen in Kosmographien, die Popularisierung neuen Wissens, das literarische Erzählen sowie die Aufklärung über Natur und Aberglauben. Zum anderen stehen die Kalendermacher selbst im Mittelpunkt. Zu den bisher vorgelegten Analysen über die Kalenderinhalte kommen biographische Studien hinzu, die das geistige Umfeld sowie die soziale Stellung der Kalendermacher transparent machen. Die gängige Meinung vom Vorherrschen der Ärzte, Mathematiker und Astronomen unter den Kalendermachern muss bereits mit Blick auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts korrigiert werden. Zu Letztgenannten kamen nämlich in erheblichem Umfang evangelische Pfarrer und Lehrer hinzu. Schließlich wird in den Aufsätzen nach der regionalen oder überregionalen Verbreitung einzelner Kalenderreihen für verschiedene Länder nach der Art der Übersetzungen gefragt.