Björn Vahldiek

Propaganda und Unterhaltung

Wandel und Kontinuität in der Kriegsberichterstattung der Familienzeitschrift ,Die Gartenlaube' (1853-1944). Mit einem Vorwort von Rainer Hering

Band 84 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel

Cover:

Cover des Buches

Titel:

Björn Vahldiek:

Propaganda und Unterhaltung. Wandel und Kontinuität in der Kriegsberichterstattung der Familienzeitschrift ,Die Gartenlaube' (1853-1944). Mit einem Vorwort von Rainer Hering

487 S. - 2014 - fester Einband

ISBN:

978-3-943245-26-4

Preis:

44,80 Euro

Die erfolgreichste und bis heute bekannteste Familienzeitschrift ist "Die Gartenlaube", die von 1853 bis 1944 erschien und die 1875 eine Auf­lage von 382.000 Exemplaren erreichte. Sie wurde in erster Linie durch Abon­nement oder Lesezirkel vertrieben, so dass sie mehr als eine Million Leser gehabt haben dürfte. Trotz der intensiven Betonung des Unterhal­tungs­aspektes war die Zeitschrift keineswegs unpolitisch. Vor der Reichs­grün­dung war eines ihrer Ziele, ein nationales Zusammen­ge­hö­rigkeits­ge­fühl der Deutschen zu vermitteln.

Die vorliegende Studie gibt einen kompakten Überblick über die Ent­wicklung der Massenpresse, Familienblätter und die Geschichte der "Garten­laube". Systematisch werden das Militär, die Technisierung des Krieges zu Lande, zur See und in der Luft sowie das Bild des "Kriegs­hel­den" im Kontext des technischen Wandels analysiert. Die Bilder des deut­schen Soldaten und des Soldatenleben werden ebenso klar heraus­ge­ar­beitet wie die Darstellung der Kriegsgegner in der "Gartenlaube" und die entsprechenden Feindbilder. Explizit geht der Autor auf die Heimat im Krieg und die geistige Mobilisierung, die Leistungen der Heimat, die Ver­sor­gungslage und den Alltag sowie insbesondere die Rolle der Frauen ein. Auch untersucht er die Darstellung der Kriegsziele von der deutsch­land­po­litischen Dimension der Reichseinigungskriege bis zur Europa-Pro­pa­ganda während des Zweiten Weltkriegs.

Das gehaltvolle Werk bietet eine erste umfassende, quellennahe Analyse der Berichterstattung der "Gartenlaube" über Krieg und Militär und beschäftigt sich als erste Arbeit überhaupt mit dem gesamten Erschei­nungs­zeitraum des Familienblattes. Dem Autor ist ein wichtiger Beitrag zur deutschen Medien-, Militär- und Mentalitätsgeschichte gelungen.