Doris Gruber

Frühneuzeitlicher Wissenswandel

Kometenerscheinungen in der Druckpublizistik des Heiligen Römischen Reiches

Band 127 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel

Cover:

Cover des Buches

Titel:

Doris Gruber:

Frühneuzeitlicher Wissenswandel. Kometenerscheinungen in der Druckpublizistik des Heiligen Römischen Reiches

860 S., zahlr. Abb., fester Einband

ISBN:

978-3-943245-94-3

Preis:

EUR 59,80

Göttliche Warnung, astrologisches Zeichen und astronomisches Phänomen – Ko­me­ten faszinieren die Menschen seit jeher. Was über Kometen als wahr und richtig und somit als Wissen galt, änderte sich jedoch im Laufe der Zeit und besonders stark in der Frühen Neuzeit. Die Monographie untersucht diesen Prozess im Hei­li­gen Römischen Reich am Beispiel von drei Aufsehen erregenden Ko­me­ten­er­schei­nungen – jenen von 1577/78, 1680/81 und 1743/44. Es wird gefragt, wie und warum sich Kometenwissen wandelte und welche Rolle hierbei gleich­zei­tig statt­findende Veränderungen im Mediengeflecht spielten.

Der integrale Ansatz der Studie bricht mit den vom Fortschrittsgedanken geprägten Meistererzählungen der Wissen(schaft)s- und Mediengeschichte, die Wissens- und Medienwandel als zielgerichtete Entwicklungen begreifen. Nahezu die ge­sam­te zeitgenössische Druckproduktion zum Thema wird systematisch erschlossen, wodurch bislang kaum beachtete Wissensbestände, Personen und Medienformen in den Blick gerückt werden. So erweist sich der Prozess des Wissenswandels als vielschichtig, in Sackgassen mündend und, aus heutiger Perspektive, mitunter als paradox. Er ist mit der vorherrschenden Erzählung von einem geradlinigen wis­sen­schaftlichen Fortschritt also nur bedingt vereinbar.

Wir gratulieren unserer Autorin Frau Dr. Doris Gruber zum Jubiläumspreis des Böhlau Verlages Wien, 2020 sowie zum Franz-Stephan-Preis für die Geschichte und Kultur der Habsburger Monarchie im 18. Jahrhundert, 2021.