Holger Böning (Hg.)
Volksaufklärung ohne Ende?
Vom Fortwirken der Aufklärung im 19. Jahrhundert
Herausgegeben von Holger Böning in Zusammenarbeit mit Iwan-Michelangelo D’Aprile und Hanno Schmit
Band 109 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel
Band 14 in der Reihe "Philanthropismus und populäre Aufklärung – Studien und Dokumente", herausgegeben von Hanno Schmitt, Erhard Hirsch, Holger Böning gemeinsam mit Jens Brachmann, Rita Casale, Christine Haug, Jürgen Overhoff und Reinhart Siegert
Titel:
Holger Böning (Hg.):
Volksaufklärung ohne Ende? Vom Fortwirken der Aufklärung im 19. Jahrhundert
2018, 542 S. - zahlreiche Abb. - fester Einband
ISBN:
978-3-943245-78-3
Preis:
EUR 49,80
Aufklärung im 19. Jahrhundert – „Überwindung“ oder Diffusion? – Diese Frage, zu deren Diskussion sich die Teilnehmer einer internationalen und interdisziplinären Fachkonferenz 2016 im Begegnungs-, Konferenz- und Weiterbildungszentrum der Universität Potsdam (Schloss Reckahn) zusammengefunden haben, wird durch die letzten vier Teilbände des Biobibliographischen Handbuchs Volksaufklärung beantwortet. In ihnen werden Ausklang und Nachwirkung der Aufklärungsbewegung im deutschen Sprachraum bis 1850 und darüber hinaus dokumentiert. Vorgelegt werden hier 5.000 kommentierte Belege dafür, dass die Aufklärung im 19. Jahrhundert keineswegs »überwunden« oder gar tot war. Auf die zwanzig Jahre, in denen die Volksaufklärung die Volksbildung dominierte, folgte nach dem verheerenden Einbruch durch die Französische Revolution noch ein halbes Jahrhundert, in dem die Volksaufklärung in die Breite wirkte, jetzt meist ohne staatliche Unterstützung und oft gegen massive staatliche und ultramontane Repression. Die Niederschlagung der Revolution von 1848/1849 erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem die Volksaufklärung längst auf dem Weg aus dem Schrifttum in die Köpfe war.
Das Hauptziel dieses Bandes liegt darin, auf der Grundlage dieser neuen Forschungsergebnisse zur populären Aufklärung in einem interdisziplinären Zugriff von Historikern, Literaturwissenschaftlern, Volkskundlern, Kommunikationswissenschaftlern, Theologen und Kirchenhistorikern sowie von Presse-, Buch-, Buchhandels-, Bibliotheks-, Kultur- und Medizinhistorikern das Weiterwirken der Aufklärung im 19. Jahrhundert speziell als Volksaufklärung zu thematisieren und sich über deren Charakter, Erscheinungsformen, Motive und Ziele auszutauschen. Zwar steht dabei der deutschsprachige Raum samt Schweiz und Österreich im Mittelpunkt, doch werden Blicke auch auf den mittel-osteuropäischen und baltischen Raum geworfen.
Dieser Band ist Reinhart Siegert gewidmet, der das Biobibliographische Handbuch zur Popularisierung aufklärerischen Denkens im deutschen Sprachraum von den Anfängen bis 1850 mit der viele Jahre in Anspruch nehmenden Erarbeitung der letzten vier Teilbände zum Abschluss gebracht hat.