Holger Böning
Justus Möser
Anwalt der praktischen Vernunft. Der Aufklärer, Publizist und Intelligenzblattherausgeber
Zugleich ein Lesebuch zum Intelligenzwesen, zu Aufklärung, Volksaufklärung und Volkstäuschung mit Texten von Justus Möser sowie von Thomas Abbt, Johann Wolfgang Goethe, Johann Gottfried Herder, Georg Christoph Lichtenberg und Jean Paul.
Band 110 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel
Titel:
Holger Böning:
Justus Möser. Anwalt der praktischen Vernunft. Der Aufklärer, Publizist und Intelligenzblattherausgeber
380 S. - 2017
ISBN:
978-3-943245-76-9
Preis:
EUR 44,80
Vor 250 Jahren begann, am 4. Oktober 1766, mit einem Intelligenzblatt die Osnabrücker Pressegeschichte. Dieses Datum verdiente wohl kaum mehr als lokales Interesse, wäre der Gründer und wichtigster Beiträger der /Wöchentlichen Osnabrückischen Anzeigen /nicht eine faszinierende Persönlichkeit wie Justus Möser. Dass ein Autor wegen seiner Beiträge in einem Intelligenzblatt zur literarischen Berühmtheit wird und sich einen festen Platz in der deutschen Literaturgeschichte erobert, ist in dem Jahrhundert, als diese Anzeigenblätter zu einem wichtigen Teil der Publizistik wurden, wohl kein zweites Mal vorgekommen. Dass dieser Autor sich hohe Achtung erwirbt bei den größten Geistern seiner Zeit – so bei Lessing, bei Friedrich Nicolai, Moses Mendelssohn, Johann Heinrich Voß, August Ludwig Schlözer, Christian Friedrich Schubart, Klopstock bis zu Herder und Goethe – und er von einer jungen Autorengeneration geradezu verehrt wird, ist außergewöhnlich. Mit seinem Namen verbindet sich der Ruf als eines geistreichen Denkers und eines der besten deutschen Prosaschriftsteller. Seine klugen Aufsätze und launig‐satirischen Abhandlungen sind durch die spätere Herausgabe als ‚Patriotische Phantasien’ zu einem Teil der deutschen Literaturgeschichte geworden. In welcher Umgebung, in welchem Medium sie das Licht der Welt erblickten, ist jedoch wenig bekannt. Was ist das: ein Intelligenzblatt? Was zeichnete dasjenige in Osnabrück vor anderen aus? Was wollte sein Herausgeber mit ihm bewirken, und: war er damit erfolgreich? Welchen geistigen Bewegungen seiner Zeit fühlte er sich verpflichtet und wie gab er dem im Intelligenzblatt Ausdruck? Solchen Fragen geht diese Studie – ergänzt durch originale Texte zum Intelligenzwesen, zu Aufklärung, Volksaufklärung und Volkstäuschung in jener Zeit – nach.