Holger Böning und Susanne Marten-Finnis (Hg.)
Aufklären, Mahnen und Erzählen
Studien zur deutsch-jüdischen Publizistik, zum Kampf gegen den Antisemitismus und zur subversiven Kraft des Erzählens. Mit der Edition einer Denkschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e. V. zu Friedhofs- und Synagogenschändungen aus dem Jahre 1929. Festschrift für Michael Nagel
Band 91 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel
Band 21 der Reihe "Die jüdische Presse – Kommunikationsgeschichte im europäischen Raum", herausgegeben von Susanne Marten-Finnis und Michael Nagel
Titel:
Holger Böning und Susanne Marten-Finnis (Hg.):
Aufklären, Mahnen und Erzählen. Studien zur deutsch-jüdischen Publizistik, zum Kampf gegen den Antisemitismus und zur subversiven Kraft des Erzählens. Mit der Edition einer Denkschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e. V. zu Friedhofs- und Synagogenschändungen aus dem Jahre 1929. Festschrift für Michael Nagel
458 S. 2015 – fester Einband
ISBN:
978-3-943245-42-4
Preis:
EUR(D) 44,80
EUR(A) 46,10
Michael Nagel hat der Erforschung der deutsch-jüdischen Presse und Geschichte wichtige Impulse gegeben. Durch das von ihm gegründete und geleitete Ressort beim Institut Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen ist die Erforschung der europäisch-jüdischen Zeitungen, Zeitschriften und Kalender in Deutschland erstmals in einer universitären Einrichtung institutionalisiert worden. Ihm ist diese Festschrift gewidmet.
Zeitlich und thematisch erstreckt sich der Band mit mehr als zwanzig Studien vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, von der durch Zeitschriften hergestellten diskursiven, körperlichen und medialen Öffentlichkeit am Ende des 17. Jahrhunderts, über die Zeitschrift Der Judeim Aufklärungssäkulum, den jüdischen Volksaufklärer Simon Krämer, die Wiener jüdische Presse des 19. Jahrhunderts und eine erste Schulzeitung für jüdische Lehrer sowie den Antisemitismusstreit und Theodor Mommsen bis zur Blütezeit der jüdischen Presse in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, der die meisten Beiträge gewidmet sind. Behandelt werden unter anderem eine Umfrage zum Zionismus durch Julius Moses, sein General-Anzeiger für die gesamten Interessen des Judentums, die satirische Zeitschrift Schlemielund die Philosophie des Wenn schon, die jüdische Presse während des Ersten Weltkrieges, die Auseinandersetzung mit dem Erstarken des Nationalsozialismus während der Weimarer Republik und die traurige Kontinuität der Friedhofsschändungen, zu denen nicht nur eine vertrauliche Denkschrift des Central-Vereinsvon 1929 neu ediert wird, sondern eine Studie aufzeigt, dass es niemals in der deutschen Geschichte eine solch große Zahl dieser Taten gegeben hat wie im neuen Deutschland nach 1990.
Hinzu kommen aus einem weiteren Forschungsfeld von Michael Nagel Studien zur Kinder- und Jugendliteratur und zum Erzählen, zur Figur des Juden in den Kinder- und Hausmärchender Brüder Grimm, zur Judenbuchevon Annette von Droste-Hülshoff, zum Alptraum, in einer Diktatur aufzuwachsen, sowie zum Lesen und Lernen im Judentum.