Dirk Sangmeister
Vertrieben vom Feld der Literatur
Verbreitung und Unterdrückung der Werke von Friedrich Christian Laukhard
Band 104 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel
Titel:
Dirk Sangmeister:
Vertrieben vom Feld der Literatur. Verbreitung und Unterdrückung der Werke von Friedrich Christian Laukhard
164 S., 2017
ISBN:
978-3-934686-52-6
Preis:
EUR(D) 24,80
Der libertine Schriftsteller Friedrich Christian Laukhard (1757–1822) war ein Außenseiter der Aufklärung, der durch seine abenteuerlichen Leben und Schicksale//in die deutsche Literaturgeschichte eingegangen ist. Seine überaus anschauliche Autobiographie dokumentiert einen Werdegang, der als Aufstieg angelegt war, aber zu einem Abstieg in das Souterrain der Literatur missriet und mit seinem spurlosen Verschwinden aus dem Blickfeld der Gelehrtenrepublik endete: Der habilitierte Magister musste sich notgedrungen für fünf Groschen in der Woche als gemeiner Soldat verdingen und gegen das revolutionäre Frankreich zu Felde ziehen; später wurde er von den Franzosen jahrelang inhaftiert und von den Deutschen öffentlich totgesagt.
Der freigeistige Querkopf und bekennende Deist wurde zeitlebens sowohl als Schriftsteller wie auch als Akademiker, Musketier und Pfarrer verleumdet und denunziert, die meisten seiner Bücher von der Zensur kombabusiert und indiziert. Viele seiner meist satirischen und heterodoxen Werke konnten nicht veröffentlicht werden, aber seine Libelle und Pasquille kursierten als clandestine Manuskripte im Untergrund der Literatur.
Die vorliegende, aus unveröffentlichten Quellen geschöpfte Fallstudie benennt einige seiner Gegenspieler und rekonstruiert die Eingriffe der Zensur nebst den Mechanismen der Ausgrenzung, die dazu führten, dass für seine devianten Werke kein Platz war im literarischen Feld der angeblichen »Goethezeit«.