edition lumière

Heinrich Zschokke

Weiß wie der Teufel

Erzählungen von Heinrich Zschokke

  • Inhalt und Struktur
  • Walter Benjamin schätzte ihn hoch, vor ihm lobten ihn schon Jeremias Gotthelf, Johann Peter Hebel und Goethe: Heinrich Zschokke. 1771 in Magdeburg geboren, 1848 in Aarau gestorben, war er einer der meistgelesenen Dichter seiner Zeit. Daß seine Erzählungen nie den Weg in die Schulbücher gefunden haben, ist kein Zufall. Seine Kritik rassistischer und antisemitischer Haltungen mißfiel der Mehrzahl deutscher Lehrer ebenso wie einer nationalkonservativen Literaturgeschichtsschreibung.

    Mit dieser Edition – eine nun festgebundene und um die Erzählung „Der zerbrochene Krug“ erweiterte Auflage – liegen wieder wichtige Erzählungen Heinrich Zschokkes vor: Der König von Akim wirft einen satirischen Blick auf die europäischen Eindringlinge in Afrika; Die Walpurgisnacht führt – wie Der tote Gast – furios in den Bereich zwischen Traum und Wirklichkeit; Jonathan Frock zeigt, was es bedeutete, als Jude im christlichen Deutschland des 19. Jahrhunderts zu leben. Ein Narr des neunzehnten Jahrhunderts ist ein Lob des Mutes, sich gegen die Vorurteile seiner Zeit zu wehren. Der zerbrochene Krug schließlich kann als literaturhistorische Kostbarkeit gelten, entstand diese kleine Erzählung doch aus dem Dichterwettstreit mit Heinrich von Kleist und Ludwig Wieland.





    taz vom 20.10.2000:
    Angesichts des immer bedrohlicher werdenden Rechtsextremismus gerät Deutschlands geistige Elite mehr und mehr in Verlegenheit. Wer noch vor Jahren geglaubt hatte, es reiche aus, den Jugendlichen so moralische Schullektüren wie " Nathan der Weise " und " Andorra " vor die Nase zu halten, sieht sich heute getäuscht. Bedarf es also in den Schulen anderer Literatur? Wie wär`s zum Beispiel mit " Heinrich Zschokke "?
    Zschokkes Synthese aus Verständlichkeit für das einfache Volk und hohem erzähltechnischen Anspruch fasziniert.

     

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